CIRCON FAQ
Stecken Sie nur den frei in der Luft befindlichen und auf Zimmertemperatur abgekühlten Vorlaufsensor am Gerät an. Anstelle der Pumpe kann eine kleine Tischlampe oder ähnliches (max. Leistungsaufnahme unter 400 W beachten, Schalter einschalten) angeschlossen werden. Nun wird CIRCON neu gestartet. Nach einigen Sekunden beginnt das Gerät grün zu blinken. Fassen Sie nun den Vorlauffühler fest zwischen Daumen und Zeigefinger, um ihn zu erwärmen. Nach ca. 10 Sekunden muss die Tischlampe einschalten und am Gerät die Blinksequenz grün-orange sichtbar sein. Ist dies der Fall, so sind das Gerät und der Vorlaufsensor mit großer Wahrscheinlichkeit in Ordnung.
Beide Temperaturfühler sind baugleich und besitzen nur für die Installation verschiedene Farbkennzeichnungen. Während des Betriebs wird nur der Vorlauffühler überwacht, weil der Rücklauffühler zum Betrieb nicht zwingend erforderlich ist. Um auch den Rücklauffühler zu testen, kann dieser anstelle des Vorlauffühlers am Gerät angesteckt werden. Blinkt nach kurzer Reaktionszeit die Anzeige rot, so liegt ein Defekt vor.
Die Ursache ist ein falscher Anschluss Ihrer Pumpenzuleitung (unzulässige “Nullung” des Schutzleiters), der auch ohne CIRCON äußerst gefährlich ist. Das gleiche Ergebnis erhalten Sie auch, wenn Sie den Netzstecker einfach um 180° verdreht in die Netzsteckdose stecken. Tun Sie das aber nicht, sondern nehmen Sie die Pumpe sofort außer Betrieb und ziehen Sie einen Elektrofachmann zu Rate. LEBENSGEFAHR!!!
Der CIRCON muss beim Hersteller repariert werden. Von der Garantie ist so ein Ausfall natürlich nicht abgedeckt (Kosten je nach Schadensumfang ca. 30 – 40 €).
Technischer Hintergrund: Konstruktionsbedingt erfolgt im CIRCON ein Vertauschen der beiden Netzzuleitungen zwischen Stecker und Dose (gilt nicht mehr ab Version 3). Das ist technisch völlig in Ordnung und zulässig – es hat die gleiche Wirkung, wie wenn man den Netzstecker der Pumpe andersherum in die Dose steckt, was man ja jederzeit tun kann. Ist aber in der Pumpe der Schutzleiteranschluss unzulässig mit einem der beiden Netzleiter verbunden oder haben diese Kontakt zur Metall-Rohrleitung, so gibt es einen Kurzschluss über den Schutzleiter oder die geerdete Rohrleitung. Je nach Vorschriftsmäßigkeit der übrigen Hausinstallation kann das auch zu lebensgefährlichen Personenschäden – sogar weit vom Heizungsraum entfernt – führen!
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist tatsächlich ein Fehler im Rückschlagventil vorhanden, der dazu führt, dass dieses nicht zuverlässig schließt. Hierdurch kommt es u. a. unkontrolliert zu einer Schwerkraftzirkulation, also einer Zirkulation auch bei ausgeschalteter Zirkulationspumpe. Neben einem erhöhten Energieverlust und stärkerer Verkalkung der Pumpe wegen höherer Durchschnittstemperaturen irritiert dies auch unsere Steuerung, weil zuweilen ein Wasserverbrauch “vorgetäuscht” wird. Häufige Ursache für diesen Fehler sind Kalkablagerungen.
Auch fabrikneue Ventile können mitunter nicht vollständig schließen.
Dieses Fehlerbild könnte prinzipiell auch durch eine falsche Installation des Vorlaufsensors hervorgerufen werden – dann allerdings nicht erst nach einer Woche.
Unter der Voraussetzung einer richtigen Installation erfolgt die Diagnose durch unser Gerät sehr zuverlässig – bisher sind uns keine Fehldiagnosen bekannt geworden. Dennoch kann man diese Diagnose auf folgende Weise selbst nachvollziehen:
- Den Netzstecker der Pumpe abziehen und ca. 1 Stunde abwarten. Jetzt sollte sich die Zirkulationsleitung in Höhe des Rücklaufsensors fühlbar abgekühlt haben.
- Irgendwo im Haus für ca. 30 Sekunden (abgekühltes) Warmwasser ablaufen lassen.
- Wenn sich hiernach die Zirkulationsleitung erwärmt hat, ist ein Defekt des Rückschlagventils gesichert. Ein baldiger Austausch ist dann zu empfehlen.
Tatsächlich sind die in der Heizungstechnik gebräuchlichen Tauch- und Anlegefühler mechanisch robuster als der CIRCON-Sensor. Für unsere Anwendung sind diese aber viel zu träge und verfälschen wegen ihrer hohen Wärmekapazität das Messergebnis. Unsere Sensoren wurden speziell für diesen Einsatz entwickelt und haben sich mit einer wirksamen Zeitkonstante unter 5 Sekunden auch bestens bewährt. Ausfälle oder mechanische Schäden wurden bisher selten beobachtet.
Alternativ zu den CIRCON-Standardfühlern bieten wir seit 2012 in unserem Online-Shop auch kompatible Kleinst-Fühler RFY-83 an.
Nur in der Farbkennzeichnung an den Steckverbindern, um bei verlegten Kabeln noch richtig zuordnen zu können. Ansonsten sind beide baugleich.
Nein, nicht unbedingt. Für das Erkennen eines Warmwasserbedarfs wird er nicht gebraucht. Er dient dazu, die jeweilige Pumpenlaufzeit vorzeitig zu beenden, sobald das Rohrsystem ausreichend mit Wärme versorgt ist. Ist er nicht angeschlossen, so sorgt ein Timer im CIRCON für die Laufzeitbegrenzung.
Ab Version 3.11: Neuerdings dient der Rücklaufsensor auch zur Diagnose des Rückschlagventils, weshalb wir dessen Installation auch dafür empfehlen.
Richtig, aber das müssen Sie auch nicht: Es genügt tatsächlich ein kurzer Wasserstoß von etwa 2 Sekunden. Schließen Sie dann ruhig das Auslaufventil wieder. Das Einschalten erfolgt zwar wegen der notwendigen Wärmeleitung durch das Rohr zum Sensor geringfügig verzögert, aber ohne dass so lange Wasser laufen müsste.
Hierfür gibt es verschiedenste Erklärungen, die in den allermeisten Fällen keine Fehlfunktion sind, sondern auf Fehlbedienung oder Fehlinterpretation zurückzuführen sind:
1) Es erfolgten während des Betriebs Veränderungen an den Temperatursensoren, z. B. Anbringen am Rohr, Wechsel der Messstelle oder Trennen/Verbinden der Anschlussstecker. Hierdurch wird dem Gerät ein unnatürlich großer Temperatursprung vorgetäuscht, wodurch sich die automatische Schaltschwelle zu hoch einstellt. Nach derartigen Veränderungen muss deshalb stets ein Neustart erfolgen (CIRCON für einige Sekunden aus der Steckdose ziehen).
2) Wenn der Vorlauf aus vorheriger Entnahme noch ausreichend erwärmt ist, wird ein wiederholter Start unterbunden. Dies ist gewollt bei der Annahme, dass die Messstelle am Vorlauf nicht viel langsamer abkühlt als die Rohrleitung an den Zapfstellen. Sollte die Wärmedämmung über der Messstelle allerdings viel besser sein als im Gebäude, so kann es zu unerwünscht langen “Blockaden” kommen. Hier hilft es, den Vorlauffühler und dessen unmittelbare Umgebung (ca. 5 cm Abstand) am Rohr nicht zu dämmen, damit die Abkühlungsgeschwindigkeiten einander angepasst werden. Solch vermeintliches „Fehlerbild” könnte sich auch dann ergeben, wenn die Pumpe zu kurz läuft (vgl. Frage “Die Pumpe läuft zu kurz um alle Zapfstellen zu versorgen”) und beim Nachprüfen bereits wieder abgeschaltet hat.
3) Eine vorhandene Schwerkraftzirkulation, z. B. durch Verkalkung des Rückschlagventils, kann zu Einschalt-Unsicherheiten führen. Sollte eine solche vorhanden sein, wird sie von unserem Gerät (seit Version 3.11) spätestens nach einer Woche angezeigt. In anderen Fällen genügt es zur Diagnose, die Pumpe abzuziehen und nach dem Abkühlen der Rücklaufleitung irgendwo im Haus kräftig Warmwasser zu zapfen. Erwärmt sich dabei der Rücklauf, so ist das Rückschlagventil defekt.
Wenn CIRCON mit seinen Sensoren richtig installiert wurde, handelt es sich bei Ihrem System möglicherweise um ein Frischwasser-Wärmetauscher-System. Bitte lesen Sie unter „Ich habe keinen Warmwasser-Boiler, sondern einen Frischwasser-Wärmetauscher. Was muss ich beachten?“ weiter.
Dieses Problem kann beobachtet werden, wenn die Anlage verzweigt und die Länge zwischen kürzestem und längstem Kreis sehr unterschiedlich (z. B. mehr als 1:10) ist. Hier sind in die Rückläufe der kürzeren Kreise unbedingt Zirkulationsregler einzubauen, die bei zunehmender Temperatur diesen Teilkreis abriegeln und somit auch eine genügend große Strömung im längsten Kreis gewährleisten (“Hydraulischer Ausgleich”). Anderenfalls ist die Zeit zwischen Einschalten der Pumpe und Erwärmung der entferntesten Zapfstellen unzumutbar lang, weshalb wir hier von nicht fachgerechter Installation sprechen müssen.
Als vorübergehende Hilfe kann der Rücklaufsensor abgezogen werden, um die Pumpenlaufzeiten zu verlängern. Besser ist es aber immer, an den Ursachen zu korrigieren, nicht an der Wirkung.
Hier kommen zwei Ursachen in Betracht:
1) Das Zirkulationssystem hat kein Rückschlagventil oder das vorhandene ist defekt. So können z. B. Kalkablagerungen zum Blockieren führen, wodurch das Ventil nicht mehr schließt. Dadurch werden Zapfstellen teilweise in entgegengesetzter Richtung zum Pumpenlauf über die Zirkulationsleitungen versorgt. (Seit der Version 3.11 werden solche Fehler spätestens nach einer Woche automatisch erkannt und angezeigt. In anderen Fällen genügt es zur Diagnose, die Pumpe abzuziehen und nach dem Abkühlen der Rücklaufleitung irgendwo im Haus kräftig Warmwasser zu zapfen. Erwärmt sich dabei der Rücklauf, so ist das Rückschlagventil defekt.)
2) Ein mehrkreisiges Zirkulationssystem ist hydraulisch schlecht abgestimmt: Durch unterschiedliche Rohrquerschnitte oder Leitungslängen kommt es zu größeren Unterschieden in den Laufzeiten. Der Einbau hydraulischer Zirkulationsregler in den Rücklauf stark bevorzugter Kreise bringt schnell Abhilfe.
In beiden Fällen sollte die Hilfe eines Installateurs in Anspruch genommen werden.
Ein sich erwärmender Rücklauf ist keine Garantie dafür, dass in einem verzweigten Rohrsystem wirklich alle Stränge und Zapfstellen ausreichend erwärmt sind. Deshalb genügt eine fühlbare Erwärmung nicht als Kriterium zum Abschalten der Pumpe. Stattdessen erfolgen im CIRCON sehr komplexe Analysen zur Beurteilung des Temperaturprofils. Im Einzelfall kann das Ergebnis vom subjektiv empfundenen Optimum etwas abweichen. Eine etwas längere Laufzeit hat aber andererseits keinen gravierenden Einfluss auf den Energiehaushalt. Auch die befürchtete Zerstörung der Schichtung im Pufferspeicher bei unnötig langem Pumpenlauf wird oft überschätzt. Jede Zirkulation führt grundsätzlich zu Verwirbelungen, die auch bei kürzester Betriebszeit die Schichtung beeinflussen.
Ab Version 3.11: Innerhalb der ersten Woche nach Inbetriebnahme oder Neustart werden die gemessenen Zeiten nur bedingt wirksam (vergl. zusätzlich: “Die Inbetriebnahme”).
Das Gerät reagiert auf ausgeprägte Temperaturspitzen im Pufferspeicher, die durch thermische Desinfektion hervorgerufen werden. Solche Desinfektionsaufheizungen sind in der Kesselsteuerung vorprogrammiert. Wäre in dieser Zeit die Pumpe abgeschaltet, könnte die Desinfektion nur den Pufferspeicher, aber nicht das Rohrnetz erreichen. Deshalb werden solche Maßnahmen vom Gerät automatisch erkannt und unterstützt.
Ab Version 3.11: Innerhalb der ersten Woche nach Inbetriebnahme oder Neustart werden zusätzliche Screeningläufe ausgeführt, um Desinfektionszeiten aufzufinden(vgl. zusätzlich: “Die Inbetriebnahme”).
Auch wenn dies nicht sinnvoll erscheint: Nach einer Stromunterbrechung werden alle Daten gelöscht; das Gerät lernt von Neuem. Um das zu umgehen, müsste im Gerät eine Batterie vorgesehen werden (übrigens nicht, um die Daten einfach nur speichern zu können – das wäre auch so kein Problem).
Für uns steht die völlige Wartungsfreiheit an oberster Stelle. Deshalb: Keine Batterie, dafür aber schnelles Neulernen, wenn es einmal nötig ist.
Ja und nein: Es gibt eine Uhr, aber keiner muss sie stellen. Diese Uhr beginnt mit dem Einschalten zu laufen, „weiß” also, wann eine Minute, ein Tag oder eine Woche vorbei sind, „weiß” aber nicht, „wie spät” es wirklich ist. Muss sie aber auch nicht, um die Gewohnheits-Zyklen zu erkennen.
Einzige Ausnahme: Wochenenden werden anhand deutlich abweichender Gewohnheiten erkannt und zugeordnet, sofern solche Abweichungen auftreten. Wenn nicht, muss man sie auch nicht unterscheiden.
CIRCON startet ca. aller drei Monate den Diagnoselauf, der Ihnen sicher auch in der ersten Betriebswoche aufgefallen ist. Dieses Verhalten wird sich aber nach insgesamt genau einer Woche wieder ändern; das vorher gewohnte Verhalten stellt sich von selbst wieder ein.
Mit diesem quartalsmäßigen Update wird sichergestellt, dass insbesondere neu definierte Desinfektionszyklen der Heizungssteuerung erkannt und übernommen werden.
Ihr Urlaub wird spätestens nach 18 Stunden ohne Warmwasser-Entnahme automatisch erkannt, wonach nur noch täglich ein Spüllauf stattfindet. Die Temperatur spielt dabei keine Rolle – selbst mit kaltem Wasser ist das Spülen nicht ganz unsinnig.
Genießen Sie also Ihren Urlaub, CIRCON macht seinen Job. 😉
In den ersten 7 Tagen werden vom Gerät alle systemrelevanten Daten gesammelt. Dazu gehören u. a. thermische Desinfektionszeiten, die in der Kesselsteuerung im Wochenzyklus vorprogrammiert sein können. Um diese zuverlässig aufzufinden, wird eine ganze Woche lang nach diesen gesucht, wofür der Lauf der Pumpe so lange ausgedehnt werden muss bis kein weiterer Temperaturanstieg am Vorlauf mehr gemessen wird. Nur so sind Messwerte miteinander vergleichbar. Für diese Suche werden während der ersten Woche außerdem Screeningläufe bei erkannten Ruhetemperatur-Spitzen im Vorlauf vorgenommen. Das heißt, die Pumpe wird mitunter auch dann gestartet, wenn dafür gerade kein Anlass erkennbar ist. Dieser ganze Aufwand dient dem Ziel, die Wasserqualität durch den zeitlich begrenzten täglichen Pumpenlauf nicht zu beeinträchtigen, womit wir den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Genau nach einer Woche Betriebszeit ist dann eine deutliche Änderung des Verhaltens erkennbar.
(Alternativ hätten wir natürlich auch alle Daten vom Benutzer eingeben lassen können. Gerade dies widerspricht aber unserem Konzept eines völlig wartungsfreien Gerätes.)
Wenn CIRCON mit seinen Sensoren richtig installiert wurde, handelt es sich bei Ihrem System möglicherweise um ein Frischwasser-Wärmetauscher-System. Bitte lesen Sie unter „Ich habe keinen Warmwasser-Boiler, sondern einen Frischwasser-Wärmetauscher. Was muss ich beachten?“ weiter.
Generell gilt: Größerer Abstand – weniger Einfluss von Kesseltemperatur-Schwankungen. Dieser ist aber in der Praxis oft kleiner als vermutet, weil z. B. beim Aufheizen des Kessels die Temperatur nur langsam steigt, so dass ein deutlicher Unterschied zum viel schnelleren Temperaturanstieg bei Durchfluss des Rohres mit heißem Wasser erkannt wird. Große Rohrquerschnitte, Kupfer oder Edelstahlrohre und senkrecht verlaufende Rohrabschnitte können Gründe dafür sein, einen größeren Abstand zu wählen. Kleinerer Abstand – kleinere Wassermenge zum Erkennen eines Verbrauchs, geringfügig kürzere Auslösezeit.
Im Normalfall sind 30 bis 50 cm sinnvoll. Der Einfluss des Abstands auf die Funktionssicherheit wird jedoch meistens überschätzt: Tatsächlich ist dieser recht unkritisch.
Nein – überhaupt nicht! Auch an Kunststoffrohren oder solchen aus Verbundwerkstoffen ist die zuverlässige Funktion uneingeschränkt garantiert.
Solange das Dämmverhalten im gesamten Rohrleitungssystem etwa gleich ist, sollten die Fühler nach dem Befestigen mit den Manschetten abgedeckt werden. Nur dann, wenn sich das stehende Wasser innerhalb der Gebäudeinstallation deutlich schneller abkühlt als an der Messstrecke, sollte man einige Zentimeter Dämmung im Bereich um den Temperaturfühler entfernen, um das Abkühlverhalten am Fühler dem des Rohrleitungsnetzes besser anzugleichen.
Grundsätzlich kann CIRCON auch in diesen Systemen betrieben werden, wenn die nachfolgend beschriebenen Besonderheiten beachtet werden. Ein Frischwasser-Wärmetauscher besitzt, ebenso wie ein Boiler, einen Primärkreislauf mit einer Ladepumpe. Der Unterschied zwischen beiden besteht aber darin, dass der Wärmetauscher kein Speichervolumen besitzt, um eine größere vorgeheizte Wassermenge vorzuhalten. Das hat vor allem hygienische Vorteile.
Wärmetauscher-Systeme können prinzipiell in vier verschiedenen Regimen arbeiten:
- a) Ladepumpe läuft ständig;
- b) Ladepumpe wird von einer Zeitschaltuhr in bestimmten Intervallen eingeschaltet;
- c) Ladepumpe schaltet nur bei Warmwasserentnahme ein;
- d) Ladepumpe schaltet bei Warmwasserentnahme und bei Warmwasserzirkulation ein.
Im Fall a) gibt es sekundärseitig keinen Unterschied zu normalen Boiler-Systemen.
Im Fall b) empfehlen wir, die Ladepumpe nur dann abzuschalten, wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Warmwasser gebraucht wird, also tief in der Nacht und eventuell bei regelmäßiger beruflicher Abwesenheit aller Bewohner am Tage. Zu beachten ist, dass selbst bei einer durchlaufenden Brauchwasserpumpe in den Pausenzeiten der Ladepumpe kein Warmwasser entnommen werden kann. Ansonsten kann CIRCON wie üblich betrieben werden.
Fall c) ist für jede Art einer selbstlernenden bedarfsgerechten Brauchwasserpumpensteuerung der ungünstigste: Zunächst gibt es eine zusätzliche Verzögerung nach dem Start der Ladepumpe bei Warmwasserentnahme bevor sich der Brauchwasservorlauf messbar erwärmt. Noch komplizierter ist aber die Situation bei gelernten Bedarfszeiten. Während CIRCON die Brauchwasserpumpe vorausschauend startet, um bei nachfolgendem Bedarf bereits heißes Wasser in der Leitung zu haben, wird letzteres von der weiterhin ausgeschalteten Ladepumpe verhindert. Somit wird die Brauchwasserpumpe zwar eingeschaltet, fördert aber nur kaltes Wasser aus dem Wärmetauscher. Das führt wiederum dazu, dass im CIRCON die Diagnose „Boiler kalt“ aktiviert wird, die als Trockenlaufschutz die Pumpe vorsorglich abschaltet. Eine solche Steuerung bedingt also grundsätzlich – selbst dann, wenn die Brauchwasserpumpe im Dauerlauf liefe – dass niemals heißes Wasser an den Zapfstellen vorgehalten wird, sondern durch Entnahme immer erst angefordert werden muss. Mit einer solchen Steuerung ist also kein sinnvoller Komfort zu erreichen.
CIRCON kann aber den Pumpenlauf auf Anforderung dennoch unterstützen, ohne jedoch seinen Hauptvorteil voll ausspielen zu können. Wir empfehlen, den Vorlaufsensor direkt im Primärkreislauf unmittelbar vor oder nach der Ladepumpe zu befestigen und den Einstellknopf auf Anschlag in Stellung “blau” zu stellen.
Je nach Ausführung des zur Ladepumpe und dem Wärmetauscher gehörenden Flusssensors kann es möglich sein, diesen so in den Zirkulationskreislauf einzusetzen, dass die Ladepumpe auch bei Zirkulation aktiviert wird, wodurch der sehr viel bessere Fall d) entstehen würde.
Fall d) hat gegenüber c) den großen Vorteil, dass er eine vorausschauende Betriebsweise unterstützt. Hier ist lediglich zu beachten, dass spätestens dann, wenn ohne erkennbaren Grund die Trockenlaufdiagnose am CIRCON angezeigt wird, der Vorlaufsensor nicht am Brauchwasser-Vorlauf, sondern am Primärkreislauf unmittelbar vor oder nach der Ladepumpe angebracht werden sollte. Ansonsten wird in diesem Fall der volle Betriebsumfang erreicht.
Zu beachten ist nur, dass beim Betrieb des Vorlaufsensors am Primärkreislauf ein möglicher Trockenlauf der Pumpe vom CIRCON nicht mehr verhindert wird.
Der Vorlauffühler sollte, wenn möglich, zwischen Pufferspeicher und Mischer angebracht sein, da das Regelverhalten des Mischers CIRCON verwirren kann. Allerdings werden solche Regel-Vorgänge aus zwischengeschalteten Thermostaten – insbesondere auch in schnell reagierenden Wärmetauschern – seit der Version 3.2 praktisch ebenso gut verarbeitet wie alle anderen Temperaturänderungen am Fühler.
Anmerkung: Das bei Ihnen installierte Mischventil gewährleistet nur einen bedingten Verbrühschutz. Sobald Sie länger Wasser entnehmen, heizt sich das System auf Puffertemperatur auf, da der Mischer in dieser Betriebsweise wirkungslos ist. Dies lässt sich nur verbessern, wenn auch Kaltwasser zum Heißwasser hinzugemischt wird.
Tatsächlich gab es eine Darstellung von uns in der beschriebenen Anordnung. Dies ist zwar nicht falsch und auch von geringerem Einfluss als angenommen. Die Anordnung vor der Pumpe ist aber sinnvoller und wird bevorzugt. Sollte dies aber einmal installationstechnisch nicht möglich sein, so ist auch die andere Variante problemlos nutzbar.
Ja. Zum Auslösen der Pumpe ist keine bestimmte Temperatur nötig. Es genügt, wenn das Wasser so warm ist, dass es subjektiv als warm empfunden wird. (Anderenfalls bräuchte man auch keine Zirkulation.)
Es gibt sehr gute Erfahrungen beim Einsatz in Mehrfamilienhäusern. Bekannt sind uns Fälle mit bis zu 15 Wohnungen und auch größere Hotels. Das Einsatzverhalten unterscheidet sich hier allerdings vom Einsatz in Einfamilienhäusern:
Die anteiligen Laufzeiten sind höher, dennoch aber optimal. In Zeiträumen häufigen, aber zeitlich zufällig verteilten Warmwasser-Bedarfs (z. B. in den frühen Abendstunden) ergibt sich eine Art Thermostateffekt: Es kommt intervallweise zu Pumpenläufen, so dass die Temperatur im Netz etwas schwankt, jedoch stets eine ausreichende Mindesttemperatur aufweist. Es empfiehlt sich die Einstellung einer eher kleineren Komfortstufe, weil verteilte Gewohnheiten häufiger auftreten. Die oftmals in solchen Anlagen vorhandenen thermischen Desinfektionsläufe werden von der Elektronik automatisch gefunden und unterstützt. Zu beachten ist die maximal steuerbare elektrische Leistung der Pumpe von 360 VA. Sind größere Pumpen anzusteuern, so kann dies über ein nachgeschaltetes Leistungsrelais erfolgen – auch dies wurde schon mehrfach praktiziert.
Wichtig ist, alle Mieter über das Wirkprinzip zu informieren, damit bewusst Energie (und Wasser) gespart werden können. Die Zeit von einem Kaltstart bis zur Versorgung der entferntesten Zapfstellen kann nur experimentell bestimmt werden, was aber recht einfach durchzuführen ist. Ein wirklicher Kaltstart wird in einem MFH aber nur zu ausgefallenen Zeiten auftreten, ansonsten wirken die gelernten Gewohnheiten.
Auch bei weniger bewusstem Verbraucherverhalten sind auf jeden Fall deutliche Einsparungen erzielbar, auch wenn diese erfahrungsgemäß im Vergleich zum EFH prozentual kleiner sind. Dafür ist hier das absolute Einsparpotenzial viel höher.
Am Geräteboden befindet sich ein Typschild mit Seriennummer. Die ersten beiden Ziffern zeigen den Herstellungsmonat, die folgenden beiden das Herstellungsjahr an. Die Seriennummer 12071234 bedeutet also z. B. Dezember 2007.
Alle Geräte seit Dezember 2006 haben die Version 3.xx, erkennbar auch an nur noch einer Leuchtdiode (mehrfarbig) anstelle von dreien in der Vorversion. Seit Januar 2008 liefern wir die Firmwareversion 3.11, seit September 2008 die Version 3.2 (gleichbedeutend mit 3.20) aus.
Wie jeder andere ehrgeizige Hersteller sind auch wir stets um die Weiterentwicklung unserer Produkte bemüht. Diese “Veränderungen im Sinne des technischen Fortschritts” betreffen insbesondere die Firmware, die in größeren Abständen nach sorgfältigen Testreihen in der Serie erneuert wird.
Die Möglichkeit, ein vorhandenes Gerät zu modernisieren, sollte dies aber nicht zum “Sport” werden lassen. Die früher ausgelieferten Geräte sind ebenso zuverlässig wie die neueren und man “verpasst” nichts, wenn man sein Gerät einfach im Urzustand belässt.
Updates sind grundsätzlich nur durch uns selbst und innerhalb von Hauptversionen möglich, also z. B. von 2.6 auf 2.7 oder von 3.0 auf 3.22. Diese Arbeiten sind wegen ihres Aufwands kostenpflichtig, weshalb wir auch empfehlen, nur bei wirklich wichtigen Gründen ein Update ausführen zu lassen.
Feste Schaltschwellen im Sinne bestimmter Temperaturen gibt es nicht. Darin besteht ein wichtiger und entscheidender Vorzug des Systems CIRCON, woraus sich die hohe Funktionssicherheit ergibt. Jedes Zirkulationssystem hat seine Eigenheiten, die von CIRCON vollautomatisch ermittelt und berücksichtigt werden.
Irrtümlich wird oft vermutet, dass CIRCON die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf auswertet. Dies ist nicht der Fall. Die beiden verwendeten Temperaturfühler werden einzeln und für vollkommen unterschiedliche Funktionen ausgewertet. Somit gibt es auch keine Anforderungen an bestimmte Beziehungen zwischen den beiden Temperaturen.
Ihr Gedankengang ist prinzipiell richtig. Eine Pumpe mit höherer Förderleistung hat kürzere Pumpenlaufzeiten und vor allem kürzeres Warten bei Anforderungen außer der Reihe zur Folge. Andererseits besteht keine Notwendigkeit nach einer höheren Förderleistung, weil die meisten Entnahmezeiten ohnehin vorausschauend abgesichert werden.
Das Wandgerät wurde vor einigen Jahren für einen Installateur gebaut, der es in Anlagen mit niedrigem Sondertarif für die Elektroenergie einsetzen wollte. Dort dürfen keine frei zugänglichen Steckdosen installiert sein, um Missbrauch zu verhindern. Unser Wandgerät wurde nach der Installation speziell verplombt.
Zur Zeit sind keine derartigen Geräte mehr verfügbar; sie waren auch aufwendiger und teurer als die Steckergeräte. Wenn Ihr Problem darin besteht, dass Sie für den Pumpenanschluss keine Steckdose haben, so empfehle ich Ihnen einfach deren Installation. Dies ist nicht aufwendiger als die Installation eines Wandgeräts. Falls Sie im Ausland wohnen und andere Steckdosen haben, können wir Ihnen auch gern eine Wandsteckdose nach unserer Norm mitliefern. Für die Schweiz gibt es mittlerweile ein angepasstes Gerät.
Geht es um Sondertarife, so installieren Sie einen kleinen Elektroschaltkasten, in dem Sie eine Steckdose und darin CIRCON installieren. Die Installation wäre damit verschließ- und verplombbar und dürfte den Anforderungen Ihres Stromlieferanten genügen. Ein Elektrofachbetrieb kann Ihnen in dieser Weise helfen.
Ein Übertemperaturschutz der angesprochenen Art hat sich aus verschiedenen Gründen nicht bewährt und ist seit vielen Jahren nicht mehr vorhanden. Ein echter Verbrühschutz kann ohnehin nicht vom CIRCON ausgehen, dafür sollten entsprechende Mischer vorhanden sein. CIRCON wird sehr erfolgreich seit Jahren in Verbindung mit Solarwärme verwendet, dies stellt also kein Problem dar.
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